WIR ESSEN EINE KREDITKARTE PRO WOCHE!

Plastik ist überall – auch in uns.

Plastik ist überall – auch in uns.

Was zunächst unglaublich klingt, ist längst Realität: Studien zeigen, dass wir im Durchschnitt pro Woche rund 5 Gramm Mikroplastik aufnehmen – das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte. Über Trinkwasser, Nahrung, Luft und sogar Hautkontakt gelangen winzige Plastikpartikel in unseren Körper, und niemand kann sich wirklich sicher sein, welche Folgen das langfristig hat.

Quelle: 
https://science.orf.at/stories/3212162/

Plastik in unserem Alltag

Plastik ist eine der genialsten Erfindungen der Menschheit: leicht, stabil, formbar, isolierend, vielseitig und günstig. Es hat unsere Welt revolutioniert – von Verpackungen über Medizinprodukte bis hin zu Elektronik und Kleidung. 1950 wurden weltweit etwa 1,7 Millionen Tonnen Plastik produziert. 2018 waren es bereits 360 Millionen Tonnen, Tendenz weiter steigend. Asien produziert den größten Teil davon, über 50 Prozent, Europa liegt weit abgeschlagen bei etwa 17 Prozent.

Doch Plastik hat eine Schattenseite, die wir zunehmend spüren – und die uns selbst betrifft.

VON DER FLASCHE INS BLUT

Wer regelmäßig Wasser aus Plastikflaschen trinkt, nimmt pro Jahr rund 90.000 Mikroplastik-Partikel auf. Leitungswasser ist „nur“ etwas weniger belastet, etwa 40.000 Partikel pro Jahr, abhängig von Region und Qualität. Doch auch Lebensmittel wie Milch, Honig, Obst oder Gemüse sind nicht frei davon. Besonders stark belastet sind Fische und Meersalz, da ein Großteil des Plastiks über Flüsse ins Meer gelangt.

Viele denken bei Mikroplastik vor allem an Kosmetika, doch diese machen nur einen kleinen Teil aus. Viel entscheidender sind Textilien aus Synthetik oder Reifenabrieb. Beim Waschen von nur 6 kg synthetischer Kleidung gelangen über 700.000 Mikroplastikpartikel ins Abwasser. Kläranlagen können sie nicht vollständig filtern – so finden sie ihren Weg in die Böden, Flüsse, Meere und sogar in die Luft, die wir atmen.

WAS PLASTIK IN UNSEREM KÖRPER ANRICHTEN KANN

Noch ist die Forschungslage lückenhaft, aber erste Studien zeigen: Mikroplastik gelangt nicht nur in den Verdauungstrakt, sondern kann auch in Leber, Niere, Milz, Herz und sogar ins Gehirn wandern. Es kann entzündliche Prozesse auslösen, das Mikrobiom im Darm stören, Hormonhaushalt beeinflussen und möglicherweise Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Fettleibigkeit begünstigen.

Die Partikel wirken dabei nicht allein – viele tragen chemische Zusätze oder Schadstoffe, die sich daran anlagern. Diese können Zellmembranen passieren, oxidativen Stress auslösen, DNA verändern und so langfristig sogar Erbkrankheiten beeinflussen.

Ein Dilemma des Fortschritts

Plastik hat unsere Lebensweise effizienter gemacht. Es schützt Lebensmittel, spart Ressourcen und ist unverzichtbar in Medizin und Technik. Doch während wir es als praktische Lösung sehen, nimmt es in allen Ökosystemen und zunehmend auch in unserem Körper Besitz. Wir handeln nachlässig, oft in dem Glauben, dass die Folgen „irgendwo da draußen“ bleiben – doch sie betreffen uns jetzt.

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